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19 Diese Sanierung eines im Stadtbild bekannten Schulgebäudes ist jedoch noch in anderer Hinsicht bemerkenswert, weil sie ein Beispiel für einen Typ von Bauvorhaben ist, die in den vergangenen dreißig Jahren in Luxemburg häufig entstanden sind: Sichtbare Kombinationen aus Alt und Neu. Das Schulgebäude wurde nicht nur modernisiert, sondern auch erweitert und um einen neuen Abschnitt ergänzt. Der neue Gebäudekomplex lässt den Altbestand in seiner Ästhetik klar weiter erkennen, die sichtbare Kombination mit der zeitgenössischen Erweiterung schafft dabei eine neues Gesamtbild und passt den Komplex an heutige Anforderungen an moderne Lernräume und durch gestiegene Schülerzahlen an. Diese Verbindungen aus „Alt & Neu“ sind in Luxemburg bei vielen Gebäudetypen inzwischen häufig anzutreffen und gelingen oft sehr gut. Die Kombinationen alter Substanz und neuer Elemente erfordert eine aktiveAuseinandersetzungmit dembaulichen Erbe und gibt gleichzeitig Raum für Experimente. Sie zeigen, dass man bauliches Erbe nicht nur konservieren, sondern eben auch weiter entwickeln möchte. Manchmal gelingt dies durch harmonische Verbindung, manchmal aber auch durch ganz bewusste Gegensätze in Materialien und Ästhetik. Diese Verbindungen prägen wiederum aktuelle Stadtbilder. Prominente Beispiele sind etwa das Rathaus in Differdange, die Villa Vauban, das Biergercenter, das neue Hauptquartier der Post oder das erweiterte Musée de la Résistance et des Droits Humains in Esch. Und natürlich lebt auch ein großes Areal wie Belval von seiner einzigartigen Verbindung aus Erbe und Innovation. Schließlich eröffnen Modernisierungen und Verbindungen aus alten und neuen Elementen oft auch einen ganz neuen Blick auf den Bestand. Dies zeigen etwa viele der Unterkünfte entlang des Minett-trails. Für die elf Übernachtungsmöglichkeiten entlang der Wanderroute wurden teils bestehende Strukturen umgenutzt, teils neue errichtet. Die Kabaisercher überraschen durch Konzeption, Materialien und die besonderen Kombinationen aus historischem Erbe mit neuen Ideen und machen Architektur und Geschichte der Region neu erlebbar. Nicht zuletzt ist das Projekt durch die besondere Verbindung von historischem Erbe der Industrieregion, Architektur und Natur auch ein Beitrag zu nachhaltigem Tourismus in Luxemburg. FLOATER - M3 Architectes - Photo : © Ville de Dudelange
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